Buslife – Olivers Buslife Homepage
https://www.oliver-wozny.de
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11.06. – 14.06. Bulli Allstar, Warstein
24.06. – 26.06. Bulli Rider Stade, 27639 Wurster Nordseeküste, Kransburgerstr. 1 (27632 Midlum, Kransburgerstr. 1)
1. Tag: Anfahrt vom Ruhrgebiet nach Rotterdam, perfekt über die A15 in den Niederlanden bis direkt zum Hafen. Wer noch etwas Wartezeit mitbringt, kann auf Parkplätzen neben der Autobahn nahe der Maas mit Blick auf die Raffinerien die verbliebene Zeit auf dem Kontinent verweilen. Richtung Brielle an der N218 findet sich eine DBC Tankstelle mit Gas. Auf der Rückfahrt zum Europort direkt an der Maas kann man schön rasten, mit Imbisstand und Sanitätshäuschen, schon ein wenig Urlaub, nur 4 km vom Europort entfernt, der „Krabben Plaats“.
2. Tag: Nach einer ruhigen Nacht auf der Fähre verlassen wir um 7.45 Uhr die Hafenstadt Hull und fahren auf der A165 in Küstennähe Richtung Whitby. Schon bald sind die ersten Campingplätze angezeigt. Durch eine leicht hügelige Agrarlandschaft ziehen wir weiter an den Bampton Cliffs vorbei mit Blick aufs Meer. Wer hier rasten möchte, findet neben der Straße kostenlose Stellplätze mit Imbissbuden, zu erkennen an der englischen Beflaggung und natürlich auch diverse Campingplätze. Angekommen in Scarborough, finden wir eine sehr schöne, gepflegte Stadt mit Universität und Burg vor, direkt auf einem Cliff angesiedelt, jedoch ist es hier schon recht touristisch auf der Strandpromenade. An den Ausläufern des riesigen Waldgebietes „North York Moor“ entlang, durch dunkles Heidegebiet mit blühendem weißen Wollgras auf der bis zu 25% steilen Straße geht es weiter ins malerische Küstenstädtchen Flyingthorpe mit der Robin Hood Bay. Nach dem Tyne Tunnel vor Newcastle für eine Maut von 1,70 $ befahren wir die A189N (N= Richtung Norden), die Northumbria Coastal Road. Nach einer Rast in Amble am Segelhafen geht es weiter nach Almwick, einer wunderschönen alten Stadt mit Wohnmobilstellplatz. Hinter Beal gelangen wir nur bis zum Damm nach Holy Island, denn jetzt ist Hochwasser, also „Straße unter“.
Die Straße ist nur bei Ebbe passierbar. 8 Meilen vor Berwick liegt auf der rechten Seite ein toller Parkplatz mit WC Häuschen, auch zum Übernachten kostenlos. Berwick hat eine beeindruckende, tolle Brücke, ein altes Viadukt, eine schöne Altstadt, ist typisch englisch pittoresk. 320 km nach Hull passieren wir kurz hinter Berwick die Scottish Border. Flüssiggas finden wir nach langer Strecke in Musselburgh an der Shell Tankstelle (A199). Direkt ein kleiner Hafen dahinter, hier übernachten wir auf einem kostenlosen Stellplatz mit einem modernen WC Häuschen, warmer Außendusche, Wasserhähnen und Ablassmöglichkeit und sind nicht die einzigen Mobilisten. Nicht nur dass wir hier Flüssiggas tanken konnten, es gibt auch direkt gegenüber der Shell einen großer Lidl und etwas weiter einen Aldi Einkaufsmarkt. Ab 9.00 Uhr kann man am Imbisswagen gegenüber auch Kaffee, Tee und Frühstück und Weiteres wie Gegrilltes, Pommes den ganzen Tag über bekommen. Dies ist ein Super – Ausgangsplatz für Tagesausflüge nach Edingburgh und St. Andrews.
3. Tag: Kurz vor unserer Weiterfahrt besucht uns ein VW T4 „Tartan Terror“ mit einem Super Ausbau und einem informativen Gespräch mit dem englischen Besitzer über Deutschlands Bulli-Treff-Ecken, die der Fahrer gut kennt und vielen Tipps für uns in Schottland. Dann machen wir uns auf zu unseren Stadtbesichtigungen von Edingburgh und St. Andrews. Bei „Morrisons“ in Kirkcaldy an der A921 finden wir auch Flüssiggas. Über die Tourist Road an der Küste entlang gelangen wir nach St. Andrews. Die halbe Altstadt besteht aus alten Universitätsgebäuden, und gerade heute sehen wir die Studenten in ihren schwarzen und blauen Talaren, die ihre Graduationsurkunden mit ihren Angehörigen bei einer feierlichen Zeremonie erhalten haben. Auch in den beeindruckenden Ruinen der mittelalterlichen Kathedrale werden Fotos geschossen. Viele verschiedene Sprachen hören wir, denn die Studenten kommen aus der ganzen Welt. Es hat sich gelohnt, dass wir unser „Muss“ vom letzten Jahr eingelöst haben. In Abroath bleiben wir zunächst auf dem kostenlosen Stellplatz , den wir bereits vom letzten Jahr kennen, am Hafen und Museum stehen, machen einen ausgedehnten Stadtgang mit etwas Fischessen und lernen das berühmte Smoker Rezept kennen. So nebenbei: Im großen Lidl entdecken wir einen sauberen Toilettenbereich. Am Abend wechseln wir aber noch unseren Übernachtungsplatz und fahren hinaus über den breiten Strandboulevard bis zum Beginn der Klippen. Hier gibt es auch ein Toilettenhäuschen.
4. Tag: Nach dem Frühstück direkt an der Küste mit tiefer Ebbe und dem Kliff an der Promenade brechen wir auf und fahren auf der Coastal Route A90 über Montrose, einer malerischen Stadt mit einem Wildlife Center, in der Innenbucht weiter über Stonehaven nach Aberdeen. Das Wetter ist klar und typisch schottisch wechselhaft bei 18°C. In Milton Haven gibt es direkt am Meer einen sehr schönen Campingplatz. Stonehaven erreicht man, wenn man von der A90 rechts auf die Coastal Tourist Trail Road abbiegt. Dort kann man auch gut an mehreren Stellen frei stehen und übernachten. Aberdeen wirkt sehr lebendig, die Kathedrale prägt das Innenstadtbild. Altes und Neues wechseln sich ab. Für Interessierte: Bitte im Stadtführer über Aberdeen nachlesen. Die Shell Tankstelle an der Kingsstreet hilft uns mit Autogas weiter. In Aberdeen liegt Schottlands Reichtum: Die Stadt ist die Erdöl Hauptstadt. Wir fahren weiter in die Highlands Richtung Rhynie über die 944 auf der Highland Tourist Route, bis Mossat auf einer traumhaften Strecke durch hellgrüne leuchtende Felder, grüne Waldgebiete, durch die die Sonne blinzelt, an gelben Ginsterbüschen vorbei, links von uns schlängelt sich der Fluss Don. In Rhynie verlassen wir die 97, über Cebrach geht es zur ersten Whisky Destille „Glenlivet“. Hier finden wir die richtigen Highlands mit riesigen Heideflächen auf Moorboden, Felsen und Schneestangen für den Winter, District Moray, dem „Malt Whisky Country“.
Die Nacht verbringen wir auf einem Parkplatz der Forrest Commission „Morinsh Woods“, eine ¾ Mile hinter dem Inn „The Croft“ auf dem Rückweg von „Glenlivet“ nach „Glenfiddich“.
5. Tag: Heute ist der Tag der Destillenbesuche. Die erste kleine „Allt-a-Bhainne Destillery“ hat leider kein Besucherzentrum und gehört zu „Chivas Brothers“ im Konzern „Pernot Ricard“. In der zweiten großen „Glenfiddich“ bestaunen wir die Exklusivität und ihre teuersten Whiskies, diese Brennerei ist seit 1887 in Familienbesitz. Wir passieren dann die Destille „Craigellachlie“, ebenfalls in Privatbesitz, aber leider auch ohne Besucherzentrum. Den malerischen River Spey, der dieser Region und dem Whisky seinen Namen gab, der Speyside, überfahren wir auf der A90 nach Rothes, wo wir die Destille „Gran Grant“ besichtigen. Sie liegt sehr schön mitten in einem üppigen Garten mit Cafe. Danach passieren wir die Destille „Auchroisk Destillery“, ebenso ohne Besucherzentrum. Leider ist die Destille „Glentauchers“ links an der Straße nach Keith heute am Samstag geschlossen. Es folgt die Destille „Strathisla“, gegründet 1786, “Home auf Chivas Regal”. Uns gefällt hier besonders die alte Pagode.
„Glen Morray“ finden wir in Elgin links von der A96 Richtung Inverness, eine Destille, die sich auch noch in Privathand befindet. In Forres biegt man links von der A96 zur historischen Destille „Dallas Duh“(heute ein Whisky Museum) und zur rechten Seite zur Destille „Benromach“ ab. Hier nach einer interessanten Führung – ohne mit der Wimper zu zucken, kaufen zwei ältere Herren je eine Flasche Bio Organic Whisky für je 650 $ – fahren wir
nach einer Verkostung von drei Whiskies für pro Person 6 $ weiter nach Nairn. Wir biegen in der Stadt rechts ab zum Holiday Parc und durchqueren ihn bis zu den kostenlosen Parkplätzen mit direktem Zugang zum Strand und einem Toilettenhäuschen.
6. Tag: Ruhetag am Bulli in Nairn auf dem Rastplatz wie bereits in 2016 beschrieben.
7. Tag: Am Nachmittag verlassen wir unseren sehr ruhigen Standplatz, entlasten unseren Bulli, versorgen ihn auf dem Holiday Parc mit Frischwasser und wechseln auf den von uns schon mehrfach aufgesuchten Parkplatz direkt an der Hafenmole, um dort noch etwas vom Leben im Hafen mitzubekommen und den Blick auf den Forth of Morray zu genießen. Insgesamt gesehen haben wir in Nairn zwei sehr schöne erholsame Tage mit Strand, Naturschutzgebiet und etwas Stadt- und Einkaufsbummel in einer typischen schottischen Kleinstadt verbracht. Weitere Infos über Nairn finden sich in unserem Reisebericht von 2016.
8. Tag: Wir verlassen mittags nach einem köstlichen Menü bei „Jackos Bar & Diner“ und einer Nacht mit Hochflut den Hafen von Nairn und fahren auf der A96 Richtung Inverness weiter. Das Wetter ist heute bedeckt und kühl (14 C°). Wir passieren das Battlefield of Calloden, sehr interessant zu besichtigen für alle, die sich mit der schottischen Geschichte und den Highländern beschäftigen wollen, der letzte Freiheitskampf der Schotten gegen die Engländer. Gas tanken ist möglich hinter der großen Brücke über den Morray Forth Richtung Thurso hinter dem Kreisel in Tore. Wir fahren mitten durch die Black Isle durch ein großes Waldgebiet und niedliche Puppenstubendörfer. Nach Cromarty auf dem Weg zu einer kleinen Fähre biegen wir rechts ab auf der B9163. Vorbei geht es an vielen Bohrtürmen und Kreuzfahrtschiffen, die auf der anderen Seite von Invergordon liegen. Hier im Hafen mit Toilettenhäuschen kann man gut übernachten, Frischwasser tanken und auch lecker essen. Die kurze Fährverbindung für 20,50 $ ist uns allerdings zu teuer, deshalb fahren wir zurück zur A9 weiter nach Tain. Den Cromarty Firth überqueren wir über eine imposante, sehr lange Brücke. In Alness liegt direkt am Meer und auf unserem Weg die Destille „Dulmore“, die wir dann auch besuchen, sehr exklusiv und teuer, die Rückfahrt hat sich also gelohnt. Der Liner „Rotterdam“ der Holland-America-Linie liegt in Invergordon im größten Tiefseehafen Schottlands. Direkt gegenüber finden wir die Destille „White & Mackey“. In Dornach entdecken wir die Destille „Glenmorangie“, bei der Verkostung können wir der Versuchung nicht widerstehen und decken uns mit drei Flaschen ein. Durnoch ist eine hübsche, alte Stadt mit schönen Bruchsteinhäusern und einer riesigen Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert. Wir finden einen traumhaften Schlafplatz auf einem Parkplatz unterhalb der A9 am Loch Fleet, einem interessanten Naturschutzgebiet zwischen dem Salzwassermeeresarm und dem Vogelnistgebiet im Süßwasserloch. 9. Tag: Weiter bei Golspie findet sich auch ein schöner Standplatz direkt am Wasser mit Toilettenhäuschen. Das typisch schottische Schloss „Dunrobin Castle“ sollte man auf keinen Fall versäumen zu besuchen, besonders die zum Meer gewandte Rückseite ist sehenswert. Bei Dudelsackmusik verabschieden wir uns vom Schloss. In Bora finden wir einen Wanderparkplatz mit WC Haus, dies ist ein guter Übernachtungsplatz ebenso wie mehrere Parkplätze die ganze A9 entlang. Und schon wieder eine Destille: „Clynelish“.
Und auch hier wieder hinein und mal sehen: Das Tasting des 14 Jahre alten Whiskies ist hier sogar kostenlos, allerdings gehen 95% des Brandes weiter an Blender. Wer länger bleiben will, findet hier auch einen Campingplatz direkt an der Küste. Die A9 ist die Traumstraße an der Nordseeküste Nordschottlands, links die Highlands und rechts die Küste und das Meer, links dunkle Felsen, rechts leuchtend und klar die Küstenlandschaft, spektakuläre Ausblicke entschädigen uns für das ständige Auf und Ab mit bis zu 13 %igen Geländeunterschieden. Wir verlassen die A9 auf die A99 Richtung Wick. In Lybster fahren wir steil hinunter in den kleinen Fischereihafen, im 19. Jahrhundert der dritt größte Fischereihafen für Lobster in Schottland, einem Cafe und Infozentrum, es ist sehr hübsch hier und auch geeignet zum Übernachten mit einer gepflegten Sanitäranlage. In Wick gibt es schon wieder eine Destille zu besichtigen, die „Pulteney Destillery“, eine der nördlichsten Schottlands.
Wir fahren weiter nach John O`Groats zur Atlantikküste. Ein Wahnsinnsausblick auf eine tiefblaue Nordsee mit klarer Sicht auf die Orkney Inseln, davor das weiß blühende Moor bringt uns wahrlich zum Staunen. John O`Groats ist ein reiner Touristenort mit Fußgängerfähre, Ausflugsboot, Stellplätzen, gutem WC, Restaurants und Campingplatz, bei klarem Wetter immer die Orkney Inseln vor Augen. Hier wechseln wir die Meere, von der Nordsee zum Nordatlantik. Wenn man in Castletown auf die B876 abbiegt, gelangt man in den Ort Watten, hier tanken wir Gas bei Gleaner. Am Loch Watten finden wir einen sehr schönen Parkplatz mit Bänken und Tischen zum Übernachten. Weiter in Thurso schauen wir uns den Industrie- und Fährhafen an, finden auch hier wie in John O`Groats wieder sehr hohe Fährpreise zu den Orkneys vor und fotografieren einige tolle alte Autos. Wir passieren Schottlands Atomkraftwerk „Dunrey“ und lassen es gerne hinter uns. Einige Parkplätze links und rechts der Straße ermöglichen zwar das Stehen, aber es ist so windig heute, dass wir hier nicht ohne Schutz die Nacht verbringen möchten. Wir entscheiden uns dieses Mal für eine Camp Site auf der rechten Seite, die allerdings 20 $ kostet, dafür alles bietet, auch ein gutes Inn.
10. Tag: Nach einem späten Aufbruch fahren wir weiter gen Westen auf der A836 durch das unwirtliche Highland mit Blick auf die Schaum gekrönten Wellen des Atlantiks. Immer wieder entdecken wir Park- und Wanderparkplätze neben der Straße. In Bettyhill ist es richtig super neben der Touristeninformation zu stehen mit Cafe und kleiner, preiswerter Restauration. Es gibt auch einen Campingplatz. Die weite Bucht mit Sandstrand ist ein Traum. Bis Tongue zeigt sich die Landschaft etwas lieblicher, nicht mehr so rau und windig wie hoch in den Highlands. Wir fahren über den Kyle of Tongue, einem Damm in einem Meeresarm, weiter nach Talmine bis zum Ende der Straße nach Strathan. Abenteuer pur, eine Wahnsinnsküste, dazwischen Menschen leere Sandbuchen, einige verstreut liegende Gehöfte.
11. Tag: Talmine verlassen wir nach einem völlig verregneten kühlen Tag auf dem nur 10 $ preiswerten Campingplatz an der wunderschönen Nordatlantikküste und fahren weiter auf der A383 Richtung Durness mit seinem großartigen Höhlensystem, das auf jeden Fall eine Besichtigung wert ist. Unterwegs passieren wir nach einer Strecke durchs Hochmoor den Loch Arrboll mit seinen Lachszuchtstationen. Die Fahrt geht sehr steil Berg auf und Berg ab. Hier stürzt sich ein Bach neben dem anderen aus den gegenüber liegenden Bergen ins Tal. Es sind recht viele Wohnmobile unterwegs, an den spektakulären Aussichtspunkten zwischen Bergen und Küste trifft man sich immer wieder. Hohe schroffe Felsen, weite sattgrüne Wiesen mit weißen Tupfen, den frei laufenden Schafen, sich mäandernde Bäche, auch dieses Stück bis Laxford Bridge ist eine Route wie gemalt. Wir bleiben noch ein Stück auf der North & West Highland Touristic Route, der A500, jetzt die A894, und biegen dann rechts ab nach Fanagmore zur west atlantischen Küste, einer Stelle, wo man gut, wenn man Glück hat, Wale beobachten kann, die auf dem Weg zum Nordmeer und zurück diese Stelle passieren. Der 3 km lange Weg zu den zwei Häusern, die Fanagmore ausmachen, ist extrem spannend. Wir werden von zwei wunderhübschen Kühen mit ihren Kälbern begrüßt. Man kann hier das Auto nicht stehen lassen, weil es viel zu eng ist. Deshalb geht es weiter nach Tarbet zum Shore House mit Fähre auf eine Vogelschutzinsel. Die Straße müssen wir mehrmals 20% hinauf und wieder hinunter. Schade, heute lässt sich weder ein Wal noch ein Seehund blicken. Wir fahren weiter in die nächste Bucht nach Sconie auf der Suche nach einem schönen Standplatz an der Westküste, doch wir sehen nur „no overnight camping“, bzw. einen Camping- Caravan Parc, der uns zu teuer ist. Also wieder zurück nach Laxford Bridge auf die A838 Richtung Kinlosh am Loch Shin. Wir durchqueren den Ort Lairgh und stellen uns kurz vor dem Ort auf einen Parkplatz an der A836. Die Strecke ist … wie kann man es in Schottland anders erwarten? … sehr schön, mal rechts das Loch, mal links ein malerisches Hochtal.
12 Tag: Wir verlassen Lairgh Richtung Dornoch über die A839, die „Moray Firth Route“, und finden direkt hinter der Abbiegung noch einen schönen ausgeschilderten Parkplatz mit WC Häuschen. 7 km nach Lairgh gibt es eine kleine Flüssiggasanlage „Mac Gas“, die links in einem kleinen Feldweg liegt, jedoch nur bis Freitag geöffnet hat, heue ist Samstag, schade. Wir fahren weiter nach Dornoch zur Gleaner Tankstelle und bekommen dort Gas wie schon auf der Hinfahrt. In Dornoch unternehmen wir einen Stadtspaziergang mit der Besichtigung von Antiquitätenläden, einem Tweedgeschäft, der Kathedrale und dem Schloss, schön. Am Abend gehen wir noch einmal in die Stadt und lassen unseren Bulli von den Möven hier bewachen. Im Ort findet ein Piperkonzert statt. Schotten in voller Montur = Kilt, Schottenrock und Messer im Strumpf. Zur Musik tanzen uns dann noch vier Girls traditionelle Tänze vor, eine wahrlich schottische Stimmung. Und darauf folgt dann eine wirklich Sturm umtoste Nacht auf dem Carplatz hinter dem Campingplatz unterhalb des Royal Dornach Golf Clubs.
13. Tag: Es geht weiter nach Tain, dort kann man sehr gut stehen bleiben zwischen Friedhof, Spiel- und Golfplatz, auch dieses Mal direkt am Fjord. Wer`s ganz einsam haben möchte, fährt auf einer kleinen Nebenstraße durch weite Felder nach Portmohanach, auch hier kann man gut stehen bleiben und hat einen riesigen Überblick über den Forth of Dornach, wo wir die Nacht verbracht haben. Wir fahren weiter bis auf die Halbinselspitze nach Tarbat Ness zum zweithöchsten Leuchtturm Schottlands. An dieser rauen Klippe soll man sehr gut Delphine beobachten können. Auf dem Parkplatz mitten in der schroffen, Wind geschüttelten Felslandschaft kann man ebenfalls sehr gut stehen bleiben, es ist sehr einsam hier. Von einer großartigen Felsküste blickt man aufs Meer hinab, in dem außer Fischen, Delphinen und Robben auch Killerwale leben. Zur vielfältigen Vogelwelt gehören auch Adler. Jetzt kündigen pinkfarbene Tupfen die Heideblüte an. Hin und her auf kleinen Straßen fahren wir noch etwas die Küste entlang, dann wieder auf die A9 Richtung Inverness. Wir kommen wieder bei Invergordon vorbei und beobachten die Passagiere, die auf die zwei nun hier liegenden Kreuzfahrschiffe steigen oder gerade an Land gehen. Alness hinter Invergordon eignet sich vorzüglich zum Übernachten auf dem Parkplatz hinter der Co-operative mit sehr gutem WC Häuschen. Direkt vor der Abzweigung nach Inverness finden wir noch eine Gleaner Tankstelle mit Gas. Wir umfahren Inverness nach der Überquerung des Moray Firth und orientieren uns weiter über die B8082 Richtung Caledonian Canal, weiter über die B862 Richtung Fort Augustus auf der „Loch Ness Route“. Zwischen Dores und Foyers bleiben wir neben der wenig befahrenen Straße auf einem Parkstreifen mit Bänken und Infotafeln und einem freien Blick auf den breiten im Sonnenlicht glänzenden Loch Ness für die kommende Nacht stehen.
14. Tag: Es hat in dieser Nacht recht viel geregnet, aber heute Morgen begrüßt uns der Himmel über Loch Ness mit einem schönen Regenbogen. Über diesen besonderen See gibt es viel Interessantes zu wissen, z. B., dass er bis zu 400 m tief ist und die tektonische Grenze zwischen der europäischen Kontinentalplatte und der amerikanischen Platte bildet. Heute geht es weiter nach Fort Augustus und Fort William, also wieder in Richtung atlantische / irische See. Links an den Wasserfällen gibt es beim Cafe einen Parkplatz, auf dem auch das Übernachten erlaubt ist, beim nächsten Cafe ebenso. Die Strecke ist wieder einmal sehr schön, durch tiefen Wald, an einem sprudelnden Gebirgsbach und bemoosten Felsen entlang und sich immer wieder öffnendem Blick auf den See. Auch geeignete Parkplätze finden sich weiterhin. Und dann müssen wir noch einmal durch unwirtliches Highland. Steil geht es nach Fort Augustus hinab, eine tolle Strecke, tolle Ausblicke! Pflichtübung für alle: Fotos von Nessi und den sechs sehenswerten Schleusen!
Unser Bulli findet hier so viel Beachtung, dass sogar Japaner uns bitten, Fotos schießen zu dürfen, an der Mündung des Caladonian Canals ins Loch Ness. In Invergarry gibt es auch Gas bei Gleaner. Am Loch Locky findet sich neben der Straße am Wasser ein sehr geeigneter Standplatz mit einem Verkaufswagen „Burger Queen“. Unsere Strecke führt uns entlang des höchsten Berges Englands, dem Ben Nevis (1343m), selbst jetzt im Juli sehen wir noch einige Schneefelder. Am Ortseingang – Kreisverkehr tanken wir bei der BP Tankstelle Gas und besichtigen genau gegenüber die „Ben Nevis Destillery“. Fort William bietet u. a. eine schöne Einkaufsstraße mit vielen kleinen Spezialgeschäften. Nach dem Abendessen beim Chinesen fahren wir auf der A82 bis Onich und biegen dann auf die B863 zum malerischen Loch Leven ein. Es ist wunderschön, das Seeufer entlang zu fahren. Kurz besuchen wir Kinlochleven mit seinem Eiskletterzentrum und den vielen Bergwanderern. Wir bleiben auf einem Parkplatz am Ufer für diese Nacht stehen mit dem Blick auf eine kleine Insel und darüber den hohen Highlands.
15. Tag: Nach dem morgendlichen Aufbruch bei 10 °C umrunden wir den malerischen Loch Leven bis zum Abzweig auf die A82. Die Straße führt uns hinauf und hinab durch eine imposante Bergwelt mit grünen Matten und umwölkten Gipfeln, auf die nun etwas die Sonne scheint. Jetzt geht es wieder hinauf in die mächtige Bergwelt des Ben Nevis- und Glen Col Gebietes mit mehrstufigen Wasserfällen, Wildbächen und Lochs, allerdings touristisch voll erschlossen. Es sind viele Bergwanderer unterwegs, Ausflugsbusse und Wohnmobile en masse. Selbst Reisebusse aus Spanien fahren ihre Gäste in dieses entlegene, ursprüngliche, eigentlich Menschen leere Gebiet. In Crianlarich kann man schön auf einem Parkplatz mit Sitzbänken und Toilettennähe stehen, wir fahren allerdings weiter auf der A85 Richtung Killian. Am Fluss Dochart, etwa auf der Mitte zwischen Crianlarich und Millin entdecken wir einen abgeteilten Parkplatz, eine gute Möglichkeit stehen zu bleiben. Auf der A827 erreichen wir Killian mit seinen spektakulären Wasserfällen. Weiter geht es an dem etwas lieblicheren Ufer des Loch Tay bis Aberfeldy weiter, von dort auf die A826, der „Tourist Route to Sterling“. Was wir sehr deutlich und fast schmerzhaft bemerken müssen: „Unser“ einsames Schottland, das wir aus den vergangenen fünf Jahren kennen, hat sich verändert, der Tourismus ist sehr viel stärker geworden in der Hauptreisezeit, wenn es auch hoffentlich noch lange ein „sanfter“ bleibt. An vielen Stellen sind alte Cottages umgebaut worden und neue, moderne Lodges daraus entstanden.
16. Tag: Wir haben auf einem Parkplatz kurz vor Crieff übernachtet und fahren jetzt durch diese Kleinstadt. Von dort aus geht es vorbei an Schlössern und Golfplätzen (die wievielten in Schottland?) weiter nach Stirling, eingebettet in Hügeln und Feldern mit einer imposanten Burg, eine geschäftige, schöne Stadt. Von hier aus am Ende des Firth of Forth fahren wir auf dessen Südseite auf kleinen Nebenstraßen A905 und A904 zunächst nach South Queensferry und kommen bei Bo`ness direkt durch große Ölraffinerien. Kurz vor Queensferry öffnet sich der Blick supertoll auf die großen Brücken von Edingburgh über den Firth. Dieses kleine alte Bilderbuchstädtchen darf man auf keinen Fall versäumen zu besuchen. In der oberen Neustadt hinterm Kreisverkehr tanken wir bei Shell Gas. Wir nehmen nun den kürzesten Weg über Nebenstraßen direkt am Wasser entlang um Edingburgh herum zu „unserem“ – den LeserInnen schon bekannten Übernachtungsplatz in Musselburgh. Bei einem Spaziergang durch die Stadt entdecken wir noch einen weiteren Strandteil, der ebenso zum Übernachten geeignet ist.
17. Tag: Musselburgh verlassen wir Richtung Süd – Osten auf der Nebenstrecke B6355 nach Gifford über Dunskine. Kurz hinter Penscaitland stoßen wir zufällig auf eine Whisky Destillery, die „Glenkenchie Destillery“, die den Edingburgh Malt herstellt, eine sehr liebevoll erhaltene Brennerei, völlig versteckt in einem Tal zwischen Gerstenfeldern gelegen. Die Fahrt geht durch eine sehr hügelige Hochmoorlandschaft 50 km weiter bis Berwick-upon-Tweed an der Nordsee. Am Whitealder Wasserreservoir passieren wir die Scottish Border und sind nun wieder in England. Aber nein, ganz unbemerkt sind wir noch einmal über die schottische Grenze gefahren, um kurz darauf nach Northumberland, wieder in England, zu gelangen. Über die A1 in Küstennähe geht es bis Belford, dort biegen wir links ab auf die B1342, um an der Küste einen Standplatz – hoffentlich für drei Tage – zu finden. In Bamburgh prunkt direkt an der Küste das riesige Bamburgh Castle.Endlich finden wir ein Plätzchen, in allen kleinen Küstenorten mit Sandstrand ist es aussichtslos, Tourismus in der kleinsten Fischerhütte. Nun stehen wir in einer Sackgasse vor einer Farm direkt an der Steilküste.
18. Tag: Völlig unbekannte Erlebnisse für uns Städter überraschen uns: Wir beobachten die prächtigen Rinder, die auf den satten, vom Meereswind gestreichelten, mit Salz haltigem Gras und Kräutern bewachsenen Weiden grasen; Kühe, Kälber und ein Bulle, sehr schöne, überwiegend hellbraune Limousin Rinder, berühmt für ihr gutes Fleisch. Hier kann man richtig zusehen, wie es entsteht. Die Tiere weiden auf riesigen Weideflächen, die bis zur Küste reichen. Wir wandern über den Footpath des Northumbria Coast Pads die abwechslungsreiche Küste entlang, mal Felsen, mal Sandbuchten.
19. Tag: Am Morgen nach einer ruhigen Nacht auf unserem Platz vor der Farm mit den glücklichen Kühen verlassen wir noch vor dem Frühstück diesen angenehmen Ort und fahren weiter bis zur nächsten Bucht. Dabei müssen wir links in die „Low Steas“ Farm einbiegen, 50 Pence in eine Money box einwerfen, das Gatter öffnen und wieder verschließen und gelangen so über das Farmgelände auf einem asphaltierten Weg zur Bucht, in die wir gestern gewandert sind. Wir sind fast die ersten hier und genießen heute bei wunderschönem Wetter unser Frühstück oberhalb des Strandes mit dem Blick übers Meer bis zum Horizont und nach links bis zu der „gestrigen“ Farm, den Vogelfelsen und der Burgruine. Bald kommen immer mehr Familien zum Strand und lagern hier. Es ist ein Tag so funkelnd wie ein Juwel. Über die Coastal Route verlassen wir unseren Strandplatz am Nachmittag durch entzückende alte Dörfer mit herrlichen Blumen, Bäumen und Büschen nach Amble. Dort angekommen, entdecken wir so ein weiteres kleines, hübsches Städtchen mit einem Sport- und Segelhafen. Die Wohnmobilstellplätze direkt am Hafen gefallen uns allerdings nicht, deshalb fahren wir weiter auf der Coastal Route und finden dort mehrere Plätze direkt am Meer (N55°18‘17.64“W-1°.33‘37.04“).
20. Tag: Auf geht`s auf die Küstenstraße über die A189 zunächst nach Newcastle und wieder durch den Tyne Tunnel weiter auf der A19. Bei Morrison auf der A1068 kurz vor dem Tunnel tanken wir sehr preiswert Gas. Nach Newcastle orientieren wir uns auf die Stadt Guisborough an der A171 zu. Auf der A174 gelangen wir an die Yorkshire Coast in den Ort Staithes, vor dem „Cowbar 1m“ ausgeschildert ist. Hier direkt oben auf der Klippe auf einem Parkplatz bleiben wir für heute stehen.
21. Tag: Wir fahren weiter bis Whitby, dort auf der A171 bis Scarborough, auf die A165 bis Bridlington. Schade, dass es heute Morgen regnet, so liegt die Atem beraubende Steilküste im Nebel, der den Horizont nicht erkennen lässt. Es scheint so, als schwebten die großen Schiffe draußen im Himmel. Von Norden kommend ist der Blick auf Whitby, die in die weite Bucht geschmiegte Stadt mit der Burgruine auf dem Felsen, über eine Kurven reiche Strecke mit 18 % Gefälle schon etwas ganz Besonderes. Wir machen einen kurzen Besuch bei der Ruine der Whitby Cathedral, einem riesigen Gelände mit Palast. Auch die Robin Hood Bay suchen wir noch einmal auf, 30 % Gefälle hinunter zur Bucht, irre! Und danach 25 % Steigung, um wieder auf die A171 zu gelangen, durch die North York Moors. In Scarborough kommen uns zwei Wohngespanne mit den für Yorkshire so bekannten und auch so benannten Yorkshire Ponies entgegen. Auf der Halbinsel oberhalb der Flussmündung des River Humbler mit der Hafenstadt Kingston upon Hull, unserem Fährhafen, unternehmen wir leider mehrere Fehlversuche am Rande der A1242, am Meeresufer einen Standplatz für unseren vorletzten Urlaubstag zu finden. In Histon fahren wir uns dann völlig im Schlamm fest. Mit Hilfe von Ästen und Steinen geht es dann doch wieder mit einigem Hin und Her aus einem Schlammloch heraus. Bis Withernsea scheint hier die Küste abzubrechen, denn alle Stichstraßen zum Meer sind gesperrt (road closed!) und mit Hinweisen auf Lebensgefahr versehen. In Withernsea stellen wir uns direkt an die Kaimauer neben ein anderes Wohnmobil. An der North Promenade findet sich auch ein großes Toilettenhaus.
22. Tag: Letzter Tag in Great Britain. Wir brechen auf nach Hull und tanken dort bei „Morrisson“ noch einmal preiswert Gas, decken uns ein mit typisch englischen Lebensmitteln und fahren zum Fährhafen. Unser Fazit dieses, unseres fünften Urlaubs in England, speziell in Schottland: Es war einmal wieder wunderschön, wir hatten nur an drei Tagen längere Regenperioden, unsere Strecken hauptsächlich über Landstraßen waren herrlich, Städte und Dörfer genauso pittoresk wie es Literatur und Filme widerspiegeln, Gastankstellen überall verfügbar, und wir haben es geschafft, nur zweimal eine Camp Site aufzusuchen innerhalb dieser drei Wochen. Selbst das war nicht zwingend nötig. Was uns noch besonders positiv aufgefallen ist: Die gute Versorgung mit öffentlichen Toiletten, die durchweg sauber und gepflegt sind. Und das Allerwichtigste, alle Beteiligten sind heil geblieben, der technische Partner, unser VW T4 Bulli Dehler, und wir zwei schon etwas ältere Reisende. Na, wenn das kein gutes Ende dieser Tour ist und Hoffnung macht auf die nächste, höchstwahrscheinlich noch einmal auf die äußeren Hebriden. Na dann, bis zum nächsten Jahr!
Bye, Bye!
Am 21. April war es wieder soweit:
2 . Bulli IndustriekulTour. Nachdem im vergangenen Jahr der Landschaftspark Duisburg, Tiger und Turtle sowie der Duisburg Innenhafen auf dem Programm waren, wurde 2017 der Tetraeder, die Zeche und Kokerei Zollverein, der Baldeneysee und die Villa Hügel angefahren.
Alle eingetroffen zur
Bevor es los ging
Dann endlichauf dem Weg zumTetraeder
was gibt’s zu sehen?
Nach einer guten Nacht ging es zum ehemaligen Bergbauareal und heutigem Weltkulturerbein Kolonnenfahrt, um im Schatten des Förderturms zu frühstücken.und jetzt wurde erkundet und besichtigt.
nachdem alles gesehen wurde, wechselten wir unseren Standort vom Norden in den Süden von Essen zum Campingplatz Deichklause. Wir ließen den Tag mit einem gemütlichen Grillabend ausklingen. Sonntagmorgen begrüßten uns die Segler auf dem Baldeneysee.
Geplant war dann noch der Besuch der Villa Hügel. Leider waren viele von uns recht müde oder hatten noch einen langen Heimweg, so dass Lars als Einziger in “Vertretung” für uns alle seinen Bulli vor die Villa platziert hat.Herzlichen Dank an Thomas, der auch diese tolle IndustriekuTour 2k17 vorbereitet und organisiert hat. Wir freuen uns schon auf 2k18.
Wer mehr Bilder zu der Tour sehen will finde diese, von verschiedenen Fotografen auf: https://www.flickr.com/gp/78310219@N08/y2imT5
Schottland 2016
Im Spätsommer
„Wildes“ Campen bevorzugt
Das Reisetagebuch einer Individualreise
im T4 Bulli – mit Autogas – durch Schottland und England, im September zum Busfestival in Great Malvern
Dieser individuelle Reisebericht beinhaltet keine detailliierten Beschreibungen von Städten, Schlössern, Burgen, historischen Bauwerken, sondern die Schwerpunkte sind die Reiseroute, gute „wilde“ Stellplätze und besonders die Naturschönheiten Schottlands.
Und wer sind die zwei Menschen, die diese Reise erlebt haben?
Mein Ehemann Winfried, 69 Jahre alt und routinierter Driver im englischen Linksverkehr, ich, Brigitte, 66 Jahre alt, stets aufmerksame mitfahrende Beifahrerin in unserem Dehler Optima 5.4 von 1996.
Also, ein schon etwas älteres Gespann, jedoch fit, mutig und gut drauf.
Neugierig auf das, was kommt.
Also, erst einmal muss die Fahrt zur Fähre in Ijmaiden, NL, gut bewältigt werden. Wir haben eine ruhige Anfahrt über die breiten Autobahnen Hollands und schiffen uns in unserer Außenkabine direkt am Bug der
„Princess Seaways“ bei einem Traumwetter ein. Nach einem wunderschönen Sonnenuntergang schlafen wir ruhig und zufrieden bis zum nächsten Morgen und verlassen nach Dusche und Frühstück um 9.15 Uhr englischer Zeit in Newcastle an der Nordsee / Ostküste das Schiff. Weiter geht’s nach Aberdeen. Leider regnet es ab Mittag, und wir haben leider keinen spektakulären Ausblick in Edinburgh auf der Riesenbrücke über den Firth of Fourth. Um 15.30 Uhr sind wir in St. Andrews, wir fahren durch die Stadt und sind auch aus dem Auto heraus schon begeistert von den historischen Gebäuden wie Kathedrale, Schloss und Universität. Beim nächsten Mal gehört diese Stadt zum Besichtigungs – Pflichtprogramm. Wir übernachten auf einem kostenlosen Stellplatz in Abroath in Hafennähe. Bei unserem Spaziergang entdecken wir eine schöne Badebucht, den Hafen, die historische Fischerstadt mit kleinen Fischlokalen und beginnender Klippe. Es gefällt uns sehr gut hier.
Nach sehr ruhiger Nacht und gutem Bullifrühstück verlassen wir unseren Stellplatz bei strahlendem Sonnenschein. Wir befahren die gut beschilderte North Trail Road und gelangen in die hübsche Hafenstadt Stonehaven mit Castle und malerischem Hafen. Auf der Strecke von Aberdeen nach Peterhead passieren wir den privaten Golfplatz des Präsidentschaftskandidaten der USA, Mr. Tramp, typisch pompös schon das Eingangstor. Von Peterhead nach Fraserbourgh ist die Tour etwas eintönig, die Orte sind Hafen-Industriestädte. Dann wird es spektakulär: Wir erklettern eine irre Küstenstraße mit 10, 12, 17, 20 % Steigungen und Gefälle, und hier findet eine Radtouristik statt. Radfahren für Jedermann mit jedem erdenklichen Fahrrad. Respekt! Respekt!
Wir fahren weiter bis Lossiemouth und stellen uns im Hafen auf einen kostenlosen Parkplatz.
Das Wetter ist traumhaft, so dass wir bei angenehmen Temperaturen uns draußen gut bekochen.
Am nächsten Morgen entdecken wir nach einer guten Nacht ein kostenfreies sauberes Toilettenhaus, mit heißem und kaltem Wasser und Papier. Es ist heute bewölkt, aber trocken, wir unternehmen einen langen Strand- und Stadtspaziergang. Richtung Hopeman ist es wunderschön zu wandern bis zum Leuchtturm. In der Stadt finden wir eine Cooperative, einen Bäcker, drei Restaurants, auch take away. Dieser Ort eignet sich auch für einen mehrtägigen Aufenthalt. Über Hopeman fahren wir an der Küste entlang, tanken Gas in Kinloss und erreichen Forres. Hier wollen wir zwei Whisky Destillen besichtigen. Nachdem wir bei Nairn Gas nachgetankt haben, fahren wir zum Kai, diesen Platz kennen wir schon aus den vergangenen Jahren. Wir lassen uns wieder von einem wunderschönen Sonnenuntergang beschenken und unternehmen eine Erkundungstour. In diesem Jahr entdecken wir erst die ganze Stadt mit ihren Traumvillen, der alten Fischerstadt und dem wunderschönen Strandboulevard mit seinen südeuropäischen Pflanzen.
Wir essen hier wie jedes Jahr gut beim Asiaten und spazieren weiter. Jetzt erst entdecken wir den Showground und erfahren, dass wir gerade die Highland Games verpasst haben. Schade! Wir laufen weiter zum Campingplatz auf der anderen Seite des Flusses und finden dort einen Wanderparkplatz, sehr idyllisch gelegen zwischen Dünen und Wald mit Toilettenhaus zum kostenlosen Übernachten. Klasse!
Um 13.00 Uhr des folgenden Tages verlassen wir bei bewölktem, aber warmem Wetter unseren Super-, Schlaf- und Waschplatz für „alles“. Beim mobilen Fischhändler haben wir noch für sehr wenig Geld frischen Fisch und selbst gemachte Marmelade eingekauft. Nächstes Mal wieder!
Erste Whisky Verkostung mit Einkauf in Forres bei „Benromach“, und
weiter zur historic distillery “Dallas Duh” und auf einer wunderschönen Strecke an den Rivern Spey und Avon entlang zur Destille „Cardu”, früher eine Destille von “Jonny Walker“.
Hoch in den Highlands finden wir neben der Straße auf einem stillgelegten alten Straßenstück unseren Rastplatz für die Nacht. Wir haben einen spektakulären Ausblick,
doch dann, um 19.00 Uhr Mückenüberfall! Ab ins Auto, das Kochen muss abgebrochen werden. Schade!
Auch am nächsten Morgen sind wir wieder Opfer eines Mückenüberfalls. Wir packen zusammen und flüchten nach unten zum River Spey, dort finden wir bei Speybridge einen schönen Übernachtungsparkplatz, wenn man bis zum Friedhof durchfährt. Nach einem Erkundungsgang am Fluss entlang mit seinen springenden Fischen und den Anglern, die mit langen Ruten das Fliegenfischen betreiben, fahren wir an der filigranen Old Brigde von 1717 in Carrbridge vorbei (mittlerweile leider auch für Fußgänger gesperrt)
weiter nach Inverness. Beim Tanken im Buisiness Park „Gleaner“ werden wir von einem Schotten im Wohnmobil angesprochen, der unseren Bulli bewundert. Und dann passiert’s! Wir schmeißen unsere Reisepläne, an der Nordküste entlang bis zur Westküste zum Atlantik zu fahren, total um, denn was uns der Schotte über die Atlantikinsel Uist völlig begeistert erzählt, ändert alles. Wir müssen also die unwirtlichen Highlands von Ost nach West überqueren, um zunächst auf die Insel Skye zu gelangen, denn von dort geht das Fährschiff nach Uist. In diesem Jahr, wir waren bereits im vorletzten Jahr auf Skye, fahren wir dieses Mal zum südwestlichen Zipfel nach Ord. Auch hier ist wieder wildes Campen direkt an der Küste möglich, allerdings regnet es jetzt am Spätnachmittag an diesem malerischen Plätzchen zwischen Schafen, Algen und Meereswellen.
Wir haben wunderbar geschlafen, sind erst spät aufgestanden, frühstücken bei wieder vorbildlich gutem Wetter draußen am Strand und beobachten die im Wasser grasenden Schafe, zwei mutige Schwimmerinnen und eine Gruppe junger Leute mit Küstenkajaks. Später machen wir einen Klippen-Kletterspaziergang und entdecken das einmalige Exemplar eines „beastes“, ein etwa vier Meter langes von Moosen und Farnen überwuchertes Skelett mit dem Kopf eines Delphins und dem Körper eines Wales, das bei einer sehr tiefen Ebbe 1967 hier gefunden wurde. So kann man sich eventuell auch die Geschichte von Nessi erklären, denn diese seltenen Meerestiere leben ausschließlich in sehr großen Tiefen, und diese Bedingungen finden sie ja im Loch Ness.
Wir fahren am Nachmittag zur idyllisch gelegenen Destille „Talisker“, finden dort das Treiben aber zu professionell, so dass wir bald wieder aufbrechen, um auf einem Bauernhof, am Berghang oberhalb der Destille mit himmlischem Ausblick, je einen halben Lobster mit Chips zu verspeisen.
Alles sehr rustikal, aber lecker und preiswert.
Leider verfahren wir uns auf dem Rückweg auf zwei Halbinseln, sind aber begeistert von der Einsamkeit ohne Tourismus und der ursprünglichen Schönheit. Am Abend geht es weiter in den Hafen von Uig im Nordwesten der Insel Skye. Wir erwischen sofort um 19.00 Uhr eine Fähre für 44 Pfund nach Uist. Das ist ganz toll! Um 21.00 Uhr erreichen wir nach einer ruhigen Überfahrt den Hafen Lochmaddy auf Uist, gehen dort noch etwas die Gegend erkunden, bekochen uns spät und schlafen mit dem Blick auf das die ganze Nacht über erleuchtete Fährschiff.
Morgens entdecken wir den Hafen etwas genauer, erblicken große Verladegitter für Schafe und Transporter mit Lachsfutter, sehr ungewöhnlich für uns. Wichtig für ein weiteres Mal, es gibt hier Top Hafentoiletten. Um ca. 12.00 Uhr geht es weiter auf der Insel. Dies war schon die 6. Nacht wildes Campen. Wir durchfahren fast 100 km die Waterworld von North Uist bis hoch auf den Berg mit dem Observatorium (militärisches Sperrgebiet) mit klarem Blick bis auf die Vogelinsel St. Kilda. Dann geht’s weiter die Westküste gen Süden hinunter, wo wir auf der Mittelinsel einen Wanderparkplatz in den Dünen finden, weißer Sandstrand, menschenleer.
Nur gegen Abend kommen einige Dorfbewohner mit ihren Hunden zum Strand. Jeder begrüßt uns strahlend mit den hier üblichen Worten: „What a lovely day, today!“ Wir kochen etwas großzügiger heute und laufen herum, verbringen eine ruhige Nacht. Wieder wildes Campen.
Bei viel Wind stehen wir spät auf und nutzen die bewegten Lüfte zum Bettenheraushängen. Nach dem Frühstücken duschen wir mal wieder heiß und ausdauernd in unserem Superbulli. Herrlich! Um Punkt 12.00 Uhr brechen wir auf und kommen kurz darauf in unserem „Himmel auf Erden“ an, im alten, verlassenen Hafen nach Eriskay, im Rücken die rauen Felsenberge, vor uns bis zum Horizont der Atlantik. Es ist unbeschreiblich schön hier! Bei unserem Abendrundgang treffen wir einen Engländer aus London, der sich mit uns im nächsten Pub verabredet.
Nach einer langen Nacht im ruhigen, alten Hafen, ausgiebigem Frühstück nutzen wir das fließende Wasser für eine kleine Wäsche und hängen unsere Wäschestücke an Pollern und Leinen auf, sehr pittoresk.
Ein Fischer kommt vom Meer und schimpft über die vielen Mücken auf dem Wasser. Wir trinken gerade einen wirklich nur ganz kleinen Whisky und bieten ihm auch einen an. Er findet unser ausgefallenes Verhalten offensichtlich ganz prima und schenkt uns einen ganzen Beutel voller Scheren der braunen, großen Crabs. Was machen wir damit? Bei unserer Wanderug über die Brücke nach Eriskay entdecken wir auf den Steinen im Wasser sich sonnende Seals, die dort schlafen, tauchen und uns neugierig betrachten, so wie wir sie. Ach, ist es hier ursprünglich schön!
Der Weg der Crabs in unseren Magen führt zunächst in einen Topf mit kochendem heißem Salzwasser, dann über die Hafenmauer, auf der Winni die harten Schalen mit einem Hammer zertrümmert.
Unser Abendessen ist eine Eiweißschlacht mit frischem Lachs und mindestens 600 gr. Krabbenfleisch. Entsprechend „Bauch lastig“ oder auch lästig ist die Nacht.
Am nächsten Morgen: Solch ein strahlender Sonnenschein am wolkenlosen Himmel, dass man beim Aufmachen der Vorhänge völlig geblendet ist. Noch ein ganz außergewöhnliches Erlebnis haben wir vor unserer Abfahrt. Wir erleben das Umladen von mehreren Kisten voller wunderschöner, lebender Lobster, bis zu 30 Jahre alte Tiere.
Umladen und Ankauf gehen vor sich wie vor 60 Jahren. Um 11.00 Uhr verlassen wir etwas traurig, dass wir aus diesem Traumort wegfahren, Süd Uist über den Steinwall nach Eriskay und besuchen kurz den Ort, wo 1941 ein Schiff mit 28.000 bottles of Whisky gestrandet ist. Eine davon hat unser englischer Bekannter gefunden, als er die Bar dort gebaut hat, Schätzungswert 10.000 Pfund, hat er mal eben mit seinem Bruder pro Person an einem Abend 5.000 Pfund versoffen. Es ist jetzt 12.00 Uhr, wir haben einen Strandspaziergang gemacht, Strand und Meer sind Karibik gleich, weißer Sand und blau-grünes Wasser. Himmlisch! Um 13.00 Uhr verlassen wir Eriskay mit der Fähre nach Barra. Während der angenehmen Überfahrt werden wir von einer deutschen Frau angesprochen, wieder wegen unseres tollen Autos. Auf Barra treffen wir sie und ihren Mann in den Dünen am Strandflughafen wieder, täglicher Linienflug nach Glasgow.
Wir laden sie zu einem Schwätzchen und einem Glas Wein ein. Er, Raimund ist Logistikkaufmann, sie, Michaela Reisekauffrau, die gerade eine Gruppe durch Schottland begleitet und sich nun mit ihrem Mann getroffen hat. Geschlafen wird in Schlafsäcken im PKW. Ach, was geht’s uns gut. Wir fixen sie etwas an mit der für Bayern wohl ungewöhnlichen Möglichkeit des Ruhrgebietstourismus. Während unseres Gesprächs weisen wir uns immer wieder gegenseitig auf die einzigartige Schönheit der Buchten auf diesem Teil der Insel hin. Und dazu dieses Superwetter!
Heute ist Bankholiday (Feiertag) in Schottland, wir wühlen uns langsam aus den Betten und beobachten total gespannt das Treiben auf dem Strandflugplatz direkt gegenüber von unserem Standplatz zwischen einigen leer stehenden Autos. Doch dazu später. Followwagen und Feuerwehr fahren auf den Strand bei Ebbe, um den Flug nach Glasgow vorzubereiten. Gleich geht’s los! 14.00 Uhr, seit zwei Stunden stürmt es stark, und es regnet. Bisher ist nur eine kleine Cessna gelandet und gestartet, der Flieger wartet immer noch im Regen. Der erste Schlechtwettertag in Schottland. 14.30 Uhr, die Windsäcke werden eingeholt, kein Start mehr. Winni kann nicht aufhören, in den vier verlassenen Autos herumzusuchen, Fensterheber, Klimaanlagen, Radios usw. kann er leider nicht ausbauen, es fehlt ihm das nötige Werkzeug, dafür findet er eine verschlossene Flasche „cava brut“.
Na, dann mal Prost!
Die Nacht ist sehr, sehr stürmisch.
Am nächsten Tag brechen wir erst m 11.45 Uhr auf, nachdem tatsächlich eine zweimotorige Maschine auf dem Strand gelandet ist. Danach fahren wir in die kleine Stadt Castlebay und erfahren bei unserem Gang durch den Ort an mehreren Schautafeln einiges Wissenswertes über die Historie.
Hier war einmal die bedeutendste Heringsfischerei, den sehr aktiven „hering girls“, die eine Gewerkschaft gegründet haben, die dann den Einbruch der Heringsfischerei durch die illegalen japanischen Trawler, die bereits an Bord die komplette Verarbeitung der Heringe vornahmen, abgemildert hat. Das Aus für die heimische Fischerei! Danach unternehmen wir eine Erkundungsfahrt auf den Inselzipfel Vatersay bei spektakulärem Wetter, Wolken verhangene Berge und strahlende Sonne an langen weißen Sandstränden, extrem hier und sehr einsam.
Am Nachmittag entladen sich jedoch die Wolken, und es regnet sehr stark. Zum Übernachten fahren wir auf einen Parkplatz in der Nähe der Bootsanlegestelle. Die Nacht ist wieder sehr stürmisch, unser Schlaf dadurch gestört.
Da wir heute um 7.00 Uhr am Hafen stehen müssen, ist die Nacht schon um 6.00 Uhr zu Ende. Bei trockenem, aber windigem Wetter legt die Fähre nach Oban auf dem schottischen „Festland“ um 8.00 Uhr pünktlich ab. Die Überfahrt dauert knapp fünf Stunden, es ist recht kabbelig, aber wunderschön auf dem offenen Atlantik. Ab 13.00 Uhr sind wir dann wieder unter Menschen in der lebhaften Stadt mit ihren vielen Geschäften, Hotels, Restaurants und dem Betrieb in Hafennähe, sehr ungewöhnlich für uns nach der Einsamkeit auf den Hebrideninseln. Nach einem Schuhkauf laben wir uns in einem Restaurant der Einheimischen in der zweiten Reihe hinter den Touri Lokalen an frischem Fisch. Auf unserer Weiterfahrt nach Süden über die A 816 tanken wir Gas in der Region „Historic Scotland“, durchkurven wieder einmal die Highlands auf der Coastal Road, also nahe an der von Lochs zerklüfteten Küste. Wir schlafen auf einem Wanderparkplatz oberhalb des historischen Crinan Canal zwischen dem Firth of Clyde und dem Loch Gilp, sehr malerisch in Dalriada (gälisch).
Es war eine sehr ruhige, draußen schon kühle, herbstliche Nacht, im Bulli jedoch warm und muckelig. Erst um 11.00 Uhr sind wir mit dem Frühstück fertig. Beim Herrichten des Bullis beobachten wir die Tätigkeiten an den 10 alten Schleusen, selbst zu handhaben mit Muskelkraft von der jeweiligen Schiffsbesatzung.
Wir wandern in einen der auf dem Berg liegenden äußerst raren Regenwälder Europas, angepflanzt nach dem 1. Weltkrieg. Durch die viele Feuchtigkeit und regelmäßigen Temperaturen das ganze Jahr über wachsen Bäume, Farne und Moose gleichmäßig und riesig hoch. Wir genießen die sehr gute frische Luft und gewinnen Ehrfurcht gebietende beeindruckende Einblicke in diese urwüchsige Natur. Gegen 13.00 Uhr brechen wir auf Richtung Arran. Wir fahren am Loch Fyne entlang, wunderschön im Fels gelegen mit wild wachsenden riesigen Rhododendren, auch hier ein Zeichen für die gleichmäßigen und milden Temperaturen. In Tarbert, einem kleinen Hafenstädtchen mit Fischerei- und Segelhafen, finden wir typisches lebendiges, schottisches Leben. Schon direkt am Hafen entdecken wir einen kleinen Whisky- und Gin Shop mit besonderen Marken, die wir bisher nirgendwo anders gesehen haben, auch sehr, sehr teure. Die Geschäfte versetzen uns mit ihrer Dekoration in unsere Kindheit zurück. Eine Info für uns Bulli Schläfer: Man kann hier wunderbar übernachten mit sehr sauberen Toiletten, heißem und kaltem Wasser, Wasser ablassen und Nachtanken ist ebenfalls im Hafen kostenlos möglich. Die Spezialität der Fischer sind hier die Fänge von Jakobsmuscheln, Scallops.
Schon um 15.00 Uhr sind wir wieder am Firth of Clyde. In Sichtweise liegt die Insel Arran, in ihrer Mitte misst der höchste Berg 1.500 m, ein gewaltiger Anblick. Bei der Überfahrt entdecken wir in der Verlängerung der Straße, die zum Hafen führt, mehrere Wohnmobile, also Standplätze. Was uns dort wohl erwarten wird? Aber zunächst: O, my god, welch eine Überfahrt! Schaum- und Gischt gekrönte hohe Wellenkämme bringen das Fährboot stark ins Schwanken. Aber alles geht gut. Es erwartet uns für diesen Nachmittag und Abend ein Parkplatz in der Nähe des Hafens. Wir laufen zunächst einmal zur Burgruine aus dem 13. Jhdt. Leider ist es immer wieder regnerisch, und das gegenüberliegende Land versinkt in den „Nebeln von Avalon“, ziemlich mystisch hier.
Einen Tag später brechen wir gegen 12.00 Uhr auf zu einer der jüngsten Whisky Destillen Schottlands, nachdem wir uns von unserer jungen „Nachbars“- Familie aus Tübingen in ihrem gemieteten Tartan T3 Bulli verabschiedet haben, Eltern und drei Kinder machen in diesem vom Festland importierten Mietbus mit sehr geringer Ausstattung und beklagenswertem technischem Zustand drei Wochen Urlaub in Schottland, (für Interessierte: www.the tartancamper.com).
Wir fahren an der westlichen Küste entlang bis zur Machrie Bay und finden dort ganz ungewöhnliche grüne Felsformationen, die wie versteinerte Wellen aussehen. Ein Stück dieser Wellensteine nehmen wir als Andenken mit und merken uns diesen wilden Platz mal vor für den nächsten Übernachtungsaufenthalt.
Daraufhin fahren wir weiter zu den Machrie Stone Circles, den Monolithen und den Ausgrabungen aus den 1980er Jahren von Rundhäusern und Gräbern, die wohl zeitgleich mit den berühmteren in Stonhenge entstanden sind. Wir halten kurz auf unserer Weiterfahrt in Blackwaterfoot, hier gibt es etwas Tourismus mit Restaurants und Hotels. Wir fahren fast komplett um die Insel herum, teilweise hoch über dem Ozean, dann wieder zwischen hohen grünen Hecken hindurch, über kleine Steinbrücken, durch Farmland, kleine hübsche Küstendörfer bis zu unserem Fährhafen Brodick. Unterwegs erblicken wir Baum hohe Riesenfarne, Fuchsien und sattgrüne Palmen, ähnlich wie in Cornwall. Das Klima ist angenehm, teilweise etwas „liquid sunshine“ (wie wir es nennen, Sonne mit Sprühregen), ansonsten sonnig. Arran ist eine traumhaft schöne Insel. Jetzt stehen wir wieder am Firth of Clyde mit Blick auf sehr hohe Berge. Beim Stadtbummel entdecken wir einen tollen Outdoor Laden mit gut reduzierten Waren für Herbst und Winter, empfehlenswert. Wir fahren weiter am Firth entlang, finden eine Brauerei und das Castle mit seinen berühmten Gärten. Die Besichtigungen nehmen wir uns für morgen vor. Kurz danach bleiben wir auf einem schönen gepflasterten Parkplatz direkt am Wasser mit Blick aufs „Festland GB“ stehen. Heute Abend bewahrheitet sich wieder das Leben in Schottland an einem schönen sonnigen Abend: „ Hast du eine sonnige Abenddämmerung, hast du midges = Mücken. Ansonsten regnet es.“ Na, dann beeilen wir uns mit unseren Spagetti und verziehen uns erst einmal in den Bus.
Wie immer am nächsten Morgen: Aufstehen, frühstücken usw. und vor uns der Firth, hinter uns die Berge, toll!
Und dann: Ein Führungsmotorrad der Polizei, eine Radtouristik strampelt vorbei. Viele winken uns fröhlich zu. Nach Busduschen brechen wir noch einmal nach Brodick auf, zunächst zur Aroma Destillerie, kaufen dort ein Eau de Toilette aus natürlichen Aromen, besuchen die Brauerei mit Verkostung und Biereinkauf und fahren dann weiter zum Castle. Wir wandern hinauf zum Schloss durch Wald und Park. Ist schon irre, wie es hier auch wieder wächst: Riesenfarne 3 m hoch, Rhododendron magnificum 4 – 5 m hoch, Drachenbäume, Riesenlilien, 20 – 30 m hohe Zedern und die wahnsinnig großen Vorfahren unseres Zuchtrhabarbers, Blattdurchmesser ca. 2 m. Dunkle Wege führen uns durch ein Grün wie im Urwald.
Dann verabschieden wir uns von der Küste des Firth und fahren durch die Highlands von Arran nach Lochlaranza. Unterwegs begegnen uns immer wieder Radfahrer auf ihrer Tour. Respekt! Respekt!
Dann erleben wir leider eine Enttäuschung: Die Whisky Destille hat geschlossen.
Wir fahren noch einmal zur Ruine und erblicken zum ersten Mal bei einer Tasse Tee die berühmten „beasts“ von Arran, wilde Hirsche, die die Salz haltigen Algen des Meeres äsen. Wenn sie davon genug haben, fallen sie in die Gärten der Bewohner ein. Diese Verwüstungen sind gefürchtet, deshalb sind alle Gärten von Zäunen umgeben. Wir unternehmen einen schönen, langen, leider regnerischen Spaziergang am Golf- und Campingplatz (Sau teuer) vorbei bis zur Landspitze von Lochlaranza mit schön umgebauten Ferienhäusern aus den alten Behausungen. Nun, um 17.30 Uhr stehen wir in einem kleinen Hafen, Corrie, verbringen hier den Abend und die Nacht.
Und das ist eben auch Schottland, gestern Nieselregen, und heute Morgen frühstücken wir bei strahlendem Sonnenschein draußen am Hafen. Nach einem schottischen Sahneeis schippern wir um 13.55 Uhr mit der großen Fähre „Caledonian Isles“ aufs „Festland GB“ Adrossan. Nach einer ruhigen Überfahrt im Ruhesessel fahren wir über Air auf der Galloway Tourist Route Richtung Dumfries und bleiben für eine Nacht an einem Ehrenmal auf einem Parkplatz am Rande des Dorfes Belmarcleddan stehen. Die Ausfahrt aus den hohen Bergen Schottlands gestaltet sich auf diesem Weg recht bequem, da die A703 als Passstraße aus dem Hochland herausführt.
Um 12.00 Uhr des folgenden Tages kommen wir auf dem Campingplatz in Longtown bei Gretna Green an, die Scottish boarder haben wir passiert und sind nun in England. Dieser Campingplatz ist immer unsere erste Anlaufstelle in GB für nur 16 Pfund, in diesem Jahr unser erster Aufenthalt auf einem Campingplatz. In Gedanken sagen wir noch einmal Dank an die sehr freundlichen Schotten, die immer wieder total glücklich waren, wenn wir ihnen erzählten, wie wunderschön ihre Heimat Schottland ist. Wir gehen nach unserer Ankunft in der kleinen Stadt Longtown und am Fluss Esk entlang. Der Aushang am Hotel und der Bar am Flussufer überzeugen uns, noch einen Tag länger in Longtown zu bleiben, um hier essen zu gehen und englisches Pint zu trinken.
Es ist sehr warm geworden, so dass wir am nächsten Morgen draußen auf der grünen Wiese frühstücken.
Danach beginnen wir mit dem „Groß Reinemachen“, zunächst bei uns selbst mit einer kräftigen und heißen Dusche im kleinen, niedlichen Waschhaus, danach ist der Bulli dran. Dieser Platz eignet sich vorzüglich als Etappenpause, auch zum Schmutzwasser ablassen und Frischwasser tanken. Beim folgenden Gang durch Longtown lesen wir Einiges über die Bedeutung dieser Stadt. Heute ist sie ein wichtiger Umschlagplatz für Vieh, der größte im Country Cumbria, früher Grenzstadt zu Schottland, in die immer wieder die räuberischen Schotten einfielen, die den hier springenden Lachsen Fallen stellten und die Frauen der Engländer raubten. Im Hotel von Longtown essen wir gut zu Mittag und kaufen beim Metzger wunderbare Steaks, fünf Stück für knapp 10 Pfund.
Wir bleiben doch nicht noch eine Nacht, sondern fahren weiter nach Carlisle, Color Gas tanken. Es scheint wieder die Sonne. Über die M 6 gelangen wir in Richtung Süden bis Morecambe – Heysham und sind überrascht über den riesigen Hafen- und Fährhafen zur Isle of Man. Wir stellen uns zum Übernachten auf einen Schotterplatz vor einen Campingparc. Oh Graus, diese Campingparcs mit ihren Plastikhäusern, aber das Pint im Pub war gut.
Wir brechen um 10.30 Uhr von Heysham auf, nachdem wir bereits ab 6.00 Uhr von an- und abfahrenden Autos geweckt wurden. Ein sehr reger Verkehr vor diesem Campingparc hier. Mittlerweile wissen wir auch, warum. Die Menschen leben hier für 11 Monate und zwei Wochen im Jahr, die restlichen zwei Wochen müssen sie woanders verbringen. Wir haben den Sommer zurückbekommen, es ist sehr warm hier und sonnig. Wir umfahren Liverpool so weit wie möglich auf der berüchtigten M 6 mit ihren Furcht erregenden Riesen LKW’s über St. Helens, dann über Northwitch Richtung Whitchurch bis Shrewsburry, abseits der M 6 genießen wir die Traumstrecke an Fachwerkhäusern vorbei und durch Agrar- und Forstland. Wir machen eine kleine Stadtrundfahrt durch das alte, typisch englische Landstädtchen Whitchurch. Unser Stadtbummel durch Shrewsburry in South Wales führt uns zunächst zur victorianischen Railway Station,
dann hinauf zum Castle aus dem 11. Jhdt. und dann quer durch die Stadt mit ihren mittelalterlichen Fachwerkhäusern, in denen die vielfältigsten Geschäfte untergebracht sind. Dann geht’s weiter über die respektable Brücke des Severn zur Abbey, die leider geschlossen ist. Mittelalterliche Quergassen öffnen sich unserem Blick, wunderschön. Shrewsburry hat uns ins Mittelalter versetzt, traumhaft.
Nach einer sowohl wunderschönen, als auch beängstigenden Irrfahrt durch absolute Einöde, Felder, Wälder und heimelige alte Dörfer, die noch so aussehen wie vor 500 Jahren, erreichen wir – Gott sei Dank – die Durchgangsstraße A 49 und bleiben auf einem Truck Stopp Parkplatz für diese Nacht stehen. Die nächste Stadt heißt Leominster.
Nach einer etwas unruhigen Nacht wegen des regen Auto- und Zugverkehrs beiderseits unseres Parkplatzes machen wir uns eiligst davon (dieser Platz sollte nur im Notfall angefahren werden). Seit dem Frühstück scheint wieder die Sonne, auch deshalb ist die Fahrt durch Shropshire und Worcestershire so malerisch, eine bewaldete Hügellandschaft mit Farmen und niedlichen Cottages. Nun sind wir um 12.00 Uhr in Great Malvern angekommen, dem Ziel für alle VW Bus Fans im September, dem größten VW Bustreffen der Welt mit über 30.000 Bussen. Wir laufen zunächst den weiten Weg durch die Unter- bis in die Oberstadt, viele victorianische Bauten und Kirchen erinnern an ihre Bedeutung. Von der Oberstadt blicken wir hinab auf die riesige Tiefebene mit ihren Feldern und Bauernhöfen. Hier liegt auch der große Showground, auf dem das Busfestival stattfindet.
Wir gehen durch Feldwege, laben uns an reifen Brombeeren, bis wir zu unserem Standplatz in einer Nebenstraße unter alten Eichen und Linden zurückkehren. Nach dem Abendessen laufen wir zum Showground, um schon einmal „Bulliluft“ zu schnuppern. Es haben sich schon einige Busse eingefunden, die das Angebot von einer 10 Pfund Übernachtungsgebühr in der Einfahrtschlange angenommen haben. Typische Bulliatmosphäre: Es wird gegessen und getrunken, und wir finden sofort Kontakte. Besonders lange unterhalten wir uns mit einem Paar, Michaela und Ivan, aus dem Schweizer Oberland, die genau wie wir eine Schottland Rundfahrt gemacht haben. Wir laden sie zu unserem Bus auf ein Gläschen Wein ein, woraus ein „Nachtquatschen‘“ bis 24.00 Uhr wird.
Wir nutzen den nächsten Morgen, um auf dem Busfestival für unsere Freunde zu Hause 7 VW Bus Teppiche, die es nur hier zu kaufen gibt, zu erstehen.
Nachdem wir einige Bulli Freunde aus Deutschland getroffen haben, machen wir uns wieder auf den Weg, denn in diesem Jahr bleiben wir die drei Tage Treffen nicht in Great Malvern, weil wir noch einige Tage in Süd England verbringen wollen.
Um 18.00 Uhr erreichen wir Shakespeare und wieder das Mittelalter in der Stadt Stratford-upon-Avon.
Und wieder durchfahren wir auf einer Traumstrecke die Cotswold Hills, dunkle Waldstücke, Felder und alte Ortschaften. Acht Meilen vor Swindon bleiben wir auf einem Rastplatz an der Straße stehen.
Um 10.15 Uhr des folgenden Tages fahren wir weiter Richtung Winchester durch tief dunkle Wälder und alte Dörfchen mit wunderschönen Reet gedeckten Häuschen, Örtchen wie im Märchen. Wir durchqueren Winchester leider nur im Auto, da wegen der Feste hier und dem Einkaufs- und Touristentrubel kein Parkplatz zu bekommen ist. Aber einen Blick auf die berühmte Kathedrale aus der Zeit von William dem Eroberer können wir erhaschen. Dann geht es weiter über die Nebenstrecke A 272 durch das liebliche Sussex.
Auch Brighton, schon wieder am Meer, sehen wir uns leider nur aus dem Auto an, denn es regnet in Strömen. Trotzdem gefällt uns hier die Lebendigkeit in dem berühmten Seebad mit seinen weißen Jugendstilbauten so gut, dass wir beschließen wiederzukommen. Weiter geht‘s mit Blick auf die herrliche Kreideküste nach Hastings. Besonders der Vorort St. Leonards gefällt uns. Hoch oben auf den Klippen von Hastings finden wir einen schönen Campingplatz (asci campingcard für 18 Pfund) und bleiben dort für zwei Nächte.
Nach dem gestrigen Regentag haben wir heute einen Super- Sonnentag. Wir verplaudern uns noch beim Frühstück mit einem Ehepaar aus Soest und verabreden uns auf ein Treffen dort. Dann machen wir uns auf zu einem langen Walk nach Hastings. Es geht durch Wald, Felder und Hecken über holprige Stege die Klippe hinunter bis zu einem großen Country Parc, wo die historische Cable Bahn hält.
Für 1,60 Pfund fahren wir hinunter in die alte Fischerstadt. Auch hier lässt das Mittelalter grüßen. Wir besichtigen in zwei Museen die alte Fischerei und historische Entwicklung der Stadt. Bei diesem Superwetter sind wohl alle Briten unterwegs, die Stadt, der Boulevard, die Restaurants und die Geschäfte sind voller Menschen. Wir lassen uns mitziehen. Ganz besonders fallen uns einige alte, liebevoll restaurierte Fahrzeuge, die wir auf die 30er Jahre einschätzen, auf. Typisch britisch.
Gegen 17.00 Uhr steigen wir wieder zu unserem Klippenplatz Shearborn auf. Die abendliche Klönrunde mit einem Ehepaar aus Rastatt und einem aus Wien ist äußerst amüsant und interessant. Wir verabreden uns für Wien.
Am Tag darauf geht es um 10.30 Uhr los Richtung Dover. In Dymchurch erkunden wir die weite Sandbay und gehen danach Fisch essen. Auf der betonierten Strandbefestigung kann man auch wunderbar und sicher Radfahren. Um 15.00 Uhr kommen wir im Campingparc New Romney an (wieder Asci Campingcard für 16 Pfund). Es ist jedoch nicht empfehlenswert hier, sehr voll, die Wohnheime sind nicht getrennt vom Touringplatz. Besser man bleibt eine Nacht länger in Hastings und fährt dann direkt durch bis Dover. Wir laufen noch durch das Marschland von Kent und bemerken, dass es hier extrem warm für diese Jahreszeit ist. Um 22.00 Uhr sagen wir „Gute Nacht.“
Rückfahrttag, Abschiedstag von England. Nach dem Frühstück brechen wir um 9.00 Uhr auf Richtung Dover und nehmen die Tourist Coastel Road, fahren an der Kanalküste entlang bis Folkstone. Auch auf dieser Strecke sehen wir mehrere Campingplätze mit den „Reihenhaus“ Plastikunterkünften, aber auch schöne Hotels in südlich anmutenden Gärten. Auch hier wirkt sich der milde Golfstrom aus. Wir erreichen Dover an der Kreideküste unterhalb der Burg um 10.00 Uhr.
Die komplette Innenstadt ist eine Baustelle. Gut, dass wir hier nicht übernachtet haben. Um 12.00 Uhr verlassen wir Dover Richtung Frankreich über den Kanal, nach Dunkerk und damit endet unser Urlaub im UNITED KINGDOM nach ca. 5.000 km ohne irgendeine Panne und komplett mit Autogas gefahren in unserem 20 Jahre alten VW Bus!
Bye, Bye and thank you very much an alle unsere Begleiter und Gastgeber in Schottland und England!
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